Herzlich willkommen in der Gemeindebibliothek!


Die Bibliothek Schöneiche bietet ab September ein Freiwilliges Soziales Jahr an.

 

Wann hast Du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?


Hast Du gerade die Schule beendet oder bist auf der Suche nach einer neuen beruflichen Orientierung?

Wenn Du gerne berufspraktische Erfahrungen sammeln und eine interessante Einsatzstelle kennenlernen möchtest, kannst Du Dich jetzt für einen Freiwilligendienst in der Bibliothek Schöneiche bewerben.

 

Etwas über sich selbst lernen und dabei echte Einblicke in die Arbeitswelt bekommen, sich für andere Menschen sozial engagieren – das sind nur einige der Motivationsgründe für einen Freiwilligendienst. 

Du erfährst neben Deinem Engagement für andere Menschen auch selbst eine Orientierung und Weiterentwicklung in persönlicher wie beruflicher Hinsicht. 

 

Dir bietet sich im Rahmen eines FSJ die Chance, sehr unterschiedliche Aufgabengebiete kennenzulernen und Einblicke hinter die Kulissen einer modernen Freizeit-, Kultur- und Bildungseinrichtung zu bekommen.

Wir unterstützen Kindertagesstätten und Grundschulen bei der Leseförderung durch Veranstaltungen wie z. B. Bilderbuchkino, Lesewettbewerbe und Vorleseaktionen.

Außerdem ist Deine Mithilfe bei der Ausleihe und Verwaltungsabläufen gefragt.

In der Bibliothek hast du viel Kontakt mit anderen Menschen, von Kindern über Jugendliche bis hin zu Senioren.

 

Du erhältst ein monatliches Taschengeld, die Sozialversicherungsbeiträge werden übernommen.

Bewirb Dich jetzt:

 

Bibliothek Schöneiche

Dorfaue 5

15566 Schöneiche

Tel.: 0 30 / 6 49 01 10

 

https://bibliothek.schoeneiche.de

 

oder bei:

Internationaler Bund (IB) 
IB Berlin-Brandenburg gGmbH 
Region Brandenburg Nordost
Freiwilligendienste

POSTADRESSE:
Ziegelstr. 16
15366 Neuenhagen

BESUCHSADRESSE:
Rosa-Luxemburg-Damm 1
15366 Neuenhagen

Telefon: +49 151 42467549
 


 

 

 

 

Medienempfehlung vom Bibliotheksteam:

 

 mameleben 

 

 

Das Buch „Mameleben oder das gestohlene Glück“ ist meine Empfehlung des Monats für Sie:

 

Die Aussage „Meine Mutter ist auf eine fast unerträgliche Weise mit sich im Reinen“ beschreibt das Wesen von Michel Bergmanns Mutter Charlotte auf passende Weise. Der Autor und Regisseur widmete ihr 2023 ein 243 Seiten langes Buch mit dem Titel „Mameleben oder das gestohlene Glück“, das im Diogenes Verlag erschienen ist.

 

Nachdem ich das Buch gelesen habe, denke ich, das vor allem das Attribut „eigenwillig“ auf die jüdische Dame passte. Angesichts ihrer bewegenden Biografie ist dies sicher nicht verwunderlich.

 

Geboren im Jahre 1916, musste sie schon früh schwere Verluste verkraften. Ihre leibliche Mutter starb an der Spanischen Grippe, ihr Vater und ihre Stiefmutter wurden in Riga von der SS erschossen. Sie selbst überlebte das Lager „Camp de Gurs“ in den Pyrenäen und verlor fast ihre gesamte Familie im Holocaust.  Mit gefälschten Papieren lebte sie 1943 in Frankreich und floh schließlich in die Schweiz, wo sie ihren zukünftigen Mann und Vater von Michel kennenlernte, der 1944 zur Welt kam. Gemeinsam zogen sie nach Paris und später nach Deutschland, obwohl Charlotte nie in „dieses verschissene Land“ (O-Ton) zurückkehren wollte. Nach dem Tod ihres Mannes, 1956, musste sie sich plötzlich als Geschäftsfrau behaupten und viele weitere Schicksalsschläge verkraften, bevor sie im Alter von 86 Jahren selbstgewählt aus dem Leben schied.

 

Das Buch beginnt mit dem Gebot der Weltreligionen, seine Eltern zu ehren. Dass es für Michel Bergmann nicht immer leicht war, diese zu befolgen wird bereits nach den ersten Seiten deutlich. Schon als Kind wurde er mit vielen Vorwürfen seiner Mutter konfrontiert. Selbst als sie 2001 versuchte, sich das Leben zu nehmen, hatte sie die Ärztin bereits im Krankenhaus davon überzeugt, ihr Sohn kümmere sich zu wenig um sie.

 

Bei ihren knallharten, ehrlichen Sprüchen konnte ich mir sofort vorstellen, was Charlotte für eine Frau war. Einem Staatsanwalt der Bundesrepublik warf sie an den Kopf „Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen einen Kopf voller Läuse und zu kurze Arme, um sich zu kratzen!“ (Seite 86), einer deutschen Kundin, die ihr das Kompliment machte, sie sei schon braun, konterte sie „Früher waren Sie braun, jetzt bin ich braun!“ (Seite 97).

 

Das Buch zeichnet ein lebendiges Portrait dieser außergewöhnlichen Frau, dessen Schicksal mich tief berührt hat und dessen Wesen mich gleichzeitig zum Lachen und zum Kopfschütteln gebracht hat. Die ehrliche, versöhnliche und manchmal amüsante Art, wie Michel Bergmann über seine Mutter schreibt, macht das Buch für mich einzigartig. Er hat es geschafft, eine eindrucksvolle Biografie über Charlotte zu schaffen, die sowohl bewegt als auch unterhält.

 

Ich kann „Mameleben“ somit jedem empfehlen, der sich für bewegende Biografien und faszinierende Persönlichkeiten interessiert.

 

Janina Krüger